Aequilibratus 2009
Aequilibratus - (Lat. Zum Gleichgewicht kommend ) Die Skulpturen dieser Serie spiegeln den Prozess wieder, in dem die Gegenstände sich einander auswiegen. Die Objekte zeigen den Zustand des Gleichgewichtes zwischen zwei beidseitig ausschließenden, unterschiedlich ausgerichteten Prozessen: die Erweiterung und die Kompression, die Verdickung und die Verdünnung, die Konzentrierung und die Zerstreuung, die Vergrößerung und die Verkleinerung, die Anwesenheit und die Abwesenheit. Die entstandene Form ist das Ergebnis der Arbeit dieser Prozesse: strebend nach dem Gleichgewicht und zur Erreichung des Einverständnisses zwischen der Behauptung und der Verneinung. weiterlesen >
Der dadurch entstehenden Balance kann auch eine andere Bedeutung zugemessen werden, die Bedeutung der Stelle, in der die Gegenteile einheitlich wurden. In diesem Sinn sind die Skulpturen die Raumbehälter. Ihre glatten Oberflächen laden ein, sich zu berühren. Die einfachen und klaren Formen lassen den Zuschauer sich mit ihnen auf eine natürliche Weise kontaktieren.
In der Entwicklung dieser Serie widmete ich die Aufmerksamkeit nicht nur der Form, sondern auch ihrer Sprache, die Weise die ihr zulässt, den Inhalt zu erklären.
Zwölf Skulpturen dieser Serie zeigen vier Möglichkeiten des Ausdruckes ihres Inhalts (die Bildungen des Gleichgewichtes).
Erste Möglichkeit ist die organische Form. Die Wechselwirkung der inneren und äußerlichen Formen verleiht der Skulptur die Rolle des lebendigen Organismus.
(Der Vulkan, Der Fötus, Else)
Zweite Möglichkeit ist die Rückform. Wird auf der Behauptung aufgebaut, dass jede Form eine harmonische „nicht-Form“ besitzt. Die Rückform kann die Anwesenheit von etwas anderem zum Beispiel die "Seele" der Skulptur bezeichnen.
(Die sich verringernde Form, Die Reflexion, Die Spur)
Dritte Möglichkeit ist die Durchgeschnittene Form. Bedeutet den Weg der gegenseitigen Umgestaltung der Form im Raum, das Überströmen ineinander, die Aufhebung der Grenzen, des gegenseitigen Verschwindens und des Erscheinens zu verfolgen.
(Das Subjekt der Innenansicht, Zwei Wege, Die verloren gehende Form)
Vierte Möglichkeit ist die Transformation. Die gesetzmäßige Veränderung der Form, die zur Bildung der neuen Form führt.
(Das Spiel, Der Kreis und das Quadrat, Die Leere hinter der Leere)
Die vorgestellten Modelle der Skulpturen können in Bronze, Aluminium oder Plastik hergestellt werden und haben eine Höhe von 20-40 cm.
Die Skulptur und der Zuschauer
In meinen Skulpturen ist die Unvollständigkeit anwesend, als ob sie sagen würde: «Komm und tauche ein. Ohne dein Eintauchen, lieber Zuschauer, wird es die Geschichte nicht geben!» Ich meine, dass die dadurch entstandene Einbeziehung ermöglicht dem Autor und dem Zuschauer zu gleichen Teilen zu spielen.
Zum Beispiel "Der Vulkan". Die äußere Form lädt ein nach innen zu blicken um zu studieren, was innen geschieht.
So besitzt die Skulptur etwas Eigenes, aber der Zyklus kann nur vom Zuschauer beendet werden. Also kann der Zuschauer sich die Frage stellen, wo der Inhalt entsteht. Die Frage besteht darin, ob sich der Inhalt im Zuschauer oder im Objekt befindet?